Unzufriedenheit ist für viele Menschen leider fester Bestandteil ihres Lebens. Erwartungen spielen dabei eine große Rolle. Heute zeige ich Dir, wie Du Dich daraus lösen und zufriedener werden kannst.
Triffst Du auch häufig auf Menschen, die unzufrieden sind? Ich auf jeden Fall. Manche können mir relativ konkret sagen, was der Grund für die eigene Unzufriedenheit ist. Für andere ist das nur ein diffuses Gefühl, deren Ursache sie nicht greifen können. Irgendetwas fehlt ihnen. Im Gespräch zeigt sich dann nicht selten, dass grundsätzlich eigentlich alles da ist, was man als Mensch so zum Leben braucht – oft sogar mehr. Zufrieden sind die Leute trotzdem nicht. Geht es Dir auch so?
Inhaltsverzeichnis
Unzufriedenheit = unerfüllte Erwartungen
In solchen Fällen stelle ich oft fest, dass meine Gesprächspartner Erwartungen haben, die sich für sie so nicht erfüllen oder nicht erfüllen lassen. Dabei finde ich es immer wieder erstaunlich, dass viele ihre Erwartungen zuerst gar nicht konkret benennen können. Hier zeigt sich dann schon das erste Problem:
Ich kann nur ein Bedürfnis stillen, dass ich auch genau benennen kann.
Mit solchen Allgemeinaussagen wie z.B. „Anderen Menschen geht´s einfach besser als mir.“ lässt sich einfach kein Ansatzpunkt finden, mit dem Du Deine Situation verändern kannst. Wenn Du also unzufrieden bist, dann mach die Themen im ersten Schritt für Dich so klar wie möglich. Dabei helfen Dir vielleicht folgende Fragen:
- In welchem Bereich Deines Lebens entsteht Deine Unzufriedenheit?
- Was genau macht Dich unzufrieden?
- Warum macht Dich das unzufrieden?
- Was genau möchtest Du anstelle dessen haben?
- Was daran macht Dich zufrieden, wenn Du das bekommst?
Mit den Antworten auf diese Fragen kannst Du in kurzer Zeit erkennen, was Dich unglücklich macht und was Du dagegen tun kannst. Dabei soll die letzte Frage Dir helfen zu prüfen, ob Dir Deine Wünsche aus der vierten Frage überhaupt die Zufriedenheit verschaffen können, die Du Dir erwartest.
Erwartungen als Auslöser Deiner Unzufriedenheit
Aus meiner Sicht ist nicht nur das Nicht-Erfüllen von Erwartungen das Problem, warum viele keine Zufriedenheit erlangen. Es hängt auch sehr stark damit zusammen, welche Art von Erwartungen die Betroffenen hegen. Lass uns deshalb mal einen Blick darauf werfen:
Fremde Erwartungen
Wenn Du schon seit sehr langer Zeit eine fast chronische Unzufriedenheit mit Dir herumträgst, solltest Du sehr genau hinschauen. Wir sprechen dabei nicht nur von Monaten, sondern im schlimmsten Fall von Jahrzehnten. Hier ist es wichtig herauszufinden, ob Du überhaupt eigene Ziele verfolgst oder ob Du ständig nur versuchst, die Erwartungen von anderen zu erfüllen.
Ist dies der Fall, so erfolgt das im Alltag meist unbewusst. Den Betroffenen fällt das oft erst in der Arbeit mit mir richtig auf, was dann häufig erst einmal kurzzeitig zu einer hohen Frustration bei den Leuten führt. Grund dafür ist fast immer ein begrenzender Glaubenssatz. Dieser entsteht meist in der Kindheit in der Beziehung zu sehr nahestehenden Menschen. Er hilft dem Kind z.B. Liebe von seinen Eltern zu erhalten, indem es sich in bestimmter Art und Weise verhält. Als Erwachsener braucht man das dann eigentlich nicht mehr. Leider hat sich dieses zwanghafte Muster dann meist schon so tief etabliert, dass es von den Betroffenen nicht mehr wahrgenommen und unbewusst auf das ganze Leben übertragen wird. Der Mensch versucht dann automatisch immer herauszufinden, was gerade von ihm erwartet wird und es dann zu erfüllen.
Das führt natürlich zu einer hohen Abhängigkeit. Der Betroffene ist nur zufrieden, wenn er glaubt, dass sein Gegenüber mit ihm zufrieden ist. Auf Dauer führt das aber zu einer immer stärker werdenden latenten Unzufriedenheit, denn auf einer tieferen Ebene spürt die Person ihre Abhängigkeit. Sie kann sie meist nur nicht greifen. Und irgendwann fällt ihr dann bewusst auf, dass sie nie oder nur selten ihre eigenen Wünsche erfüllt.
Wenn Du dies so oder so ähnlich für Dich erkennst oder vermutest, such einen Coach oder Psychotherapeuten auf. Solch ein begrenzender Glaubenssatz kann aufgelöst werden. Das ändert nach meiner Erfahrung das Leben des Betroffenen tiefgreifend, denn ab dann ist ein freies Leben nach eigenen Wünschen möglich. Sollte Deine Wahl auf einen Coach fallen, so achte darauf, dass er oder sie eine richtige Ausbildung hat. Tipps für die Suche nach einem geeigneten Coach findest Du auch hier im Blog. Achte auch darauf, dass sowohl Coach als auch Psychotherapeut Erfahrungen mit der Auflösung von begrenzenden Glaubenssätzen haben. Du kannst natürlich auch gern Kontakt zu mir aufnehmen.
Falsche Erwartungen
Darunter verstehe ich Erwartungen, die von vornherein absolut unrealistisch bzw. nicht erfüllbar sind. Sie sind der absolute Garant für eine große Unzufriedenheit! So etwas kann Dir z.B. passieren, wenn Du Dich auf eine Affäre mit einem verheirateten Menschen einlässt. Meist sind auch Kinder vorhanden und der- oder diejenige sagt auch noch von vornherein, dass eine Trennung nicht in Frage kommt. Du erwartest aber trotzdem die ganze Zeit, dass diese Person doch für Dich ihre Familie aufgibt. Das passiert aber nicht.
Irgendwann hast Du wahrscheinlich nicht nur durchgehend schlechte Laune, sondern wirst aggressiv oder fällst in ein tiefes emotionales Loch. Das hättest Du eigentlich wissen und für Dich verhindern können. Aber Du warst vermutlich glücklich, hast große Hoffnungen gehegt und wolltest nicht glauben, was Dir vorn vornherein gesagt wurde.
Versuch in solchen Fällen einen Schritt zurückzutreten und Deine Situation mit Abstand zu sehen. Das wird Dir vermutlich schwerfallen, denn bei falschen Erwartungen sind oft große Emotionen oder sehr viel Hoffnung im Spiel – egal worum es sich handelt. Das ist ein starker Motor und lässt die Betroffenen oft sehr lange durchhalten, obwohl sie es tief im Inneren besser wissen. Die Unzufriedenheit wächst dann fast täglich und schlägt irgendwann in Frust oder gar Hass um. Lass es nicht soweit kommen! Da hilft Dir weder mantraartiges Abspulen von „Alles-wird-gut“-Affirmationen noch sonstige positive Psychologie. Du kannst das nur überwinden, indem Du loslässt.

Zu hohe Erwartungen
Der Klassiker schlechthin beim Thema Unzufriedenheit! Da muss man eigentlich nicht viel dazu sagen, denkst Du jetzt vielleicht. Das ist doch alles klar. Aber ich möchte hier trotzdem auf zwei Aspekte eingehen, die mir in meinen Coachings aufgefallen sind und für meine Klienten meist nicht sofort ersichtlich waren:
Zu hohe Erwartungen treten nach meiner Erfahrung meist dann auf, wenn Du bewusst oder eben oft unbewusst versuchst, fremde Erwartungen zu erfüllen. Der bewusste Teil davon tritt häufig im Umfeld des eigenen Jobs auf. Hier willst Du vielleicht Deine Führungskraft beeindrucken oder auch Kollegen. Deswegen legst Du die Latte für Dich sehr hoch. Der unbewusste Teil wird fast immer durch einen begrenzenden Glaubenssatz verursacht, wie ich ihn unter „Fremde Erwartungen“ weiter oben beschrieben habe.
Das Ganze wird außerdem noch negativ verstärkt durch häufiges oder gar ständiges Vergleichen mit anderen. Auch das tritt nach meiner Wahrnehmung bevorzugt im Job auf, weil hier anders als im Privatleben von vornherein ein guter Nährboden für Konkurrenzdenken vorhanden ist. Bei einigen Menschen ist das aber ein Dauerzustand in ihrem Leben. Sie vergleichen sich mit fast jedem, der ihnen begegnet.
Machst Du das auch? Falls ja, findest Du vermutlich immer schnell Dinge bei anderen, die besser oder sonst irgendwie positiver sind/laufen als bei Dir. Du bist deswegen wahrscheinlich selten zufrieden oder glücklich. Dein hauptsächliches Gefühl im Alltag lässt sich wohl eher mit einer allgegenwärtigen allgemeinen Unzufriedenheit beschreiben.
Der wichtigste Faktor ist auch hier aus meiner Sicht, dass Du innerlich einen Schritt zurücktrittst. Finde heraus, was Dein übergeordnetes Ziel hinter all diesen hohen Erwartungen und dem ständigen Vergleichen ist. Was ist Deine Motivation dahinter? Es hat nach meiner Erfahrung ganz oft mit dem eigenen Selbstwert zu tun. Viele leiden dabei unter dem Gefühl, wenig oder gar nichts wert zu sein. Eine solche Erkenntnis ist bitter. Die Wenigsten wollen sich das eingestehen. Aber es ist meist der einzige Weg, etwas daran zu ändern und Dein Leben wieder positiv gestalten zu können.
Mein Tipp: Such Dir für diesen Weg auf jeden Fall einen professionellen Begleiter. Das kann ein guter Coach sein. Sollte es aber ein traumatisches Erlebnis in Deinem Leben gegeben haben, so such Dir besser einen guten Psychotherapeuten. Traumatische Erfahrungen sollten verarbeitet werden. Dazu ist ein Coach nicht ausgebildet.
Zu niedrige Erwartungen
Ja, auch zu niedrige Erwartungen können zu einer dauerhaften Unzufriedenheit führen. Wenn Du häufig den „Ball flach“ hältst, wird Dein Leben einerseits sehr schnell langweilig. Und andererseits wirst Du Dir irgendwann bewusst werden, dass Du Dir nur wenig oder gar nichts zutraust. Diese Erkenntnis wird Dein Lebensgefühl wahrscheinlich ziemlich negativ beeinflussen. Glücklich wirst Du so wohl eher nicht.
Such Dir in solchen Fällen Dinge, bei welchen Du aus Deiner Sicht die Latte für Dich gefahrlos höher legen kannst. Wenn Dir das gelingt, genieße Deinen Erfolg. Dieses Genießen ist sehr wichtig, denn es steigert Deine Zufriedenheit! Die meisten nehmen sich dafür aber leider keine Zeit. Und dann verschiebe die Grenze weiter nach oben oder weite Deine Versuche auf andere Lebensbereiche aus. Solltest Du dabei gar nicht weiter kommen, lass Dich auch hier von jemanden professionell begleiten.
Unzufriedenheit mangels Alternativen
Ein weiteres großes Problem bei Unzufriedenheit ist die Fokussierung auf nur eine einzige Lösung. Vielleicht ist Dir das auch schon aufgefallen, dass Du zur Erfüllung Deiner Erwartung oft nur eine einzige Idealvorstellung als Ergebnis zulässt. Genauso muss das dann sein, erst dann bist Du damit zufrieden. Wenn es von Deinem Ideal abweicht, dann ist es nicht zufriedenstellend.
Eine andere Variante davon ist, wenn Du Dir einbildest, dass es wirklich nur eine einzige Lösung gibt. Solch eine Vorstellung macht die Luft zum Erreichen von innerer Zufriedenheit natürlich ganz schön dünn, denn Du hast in so einem Fall ja keine echte Wahl mehr.
Tritt auch in diesem Fall gedanklich einen Schritt zurück und betrachte Deine Situation von außen. Wenn Du Dich so aus dieser Gedankenfalle löst, wirst Du merken, dass es für fast kein Ding im Leben nur eine einzige Lösung gibt. Damit schaffst Du Dir selbst echte Alternativen und damit eine Wahlmöglichkeit. Das nimmt in vielen Fällen den Druck von Dir.
Wenn Du dann mehrere Alternativen hast, werde Dir klar, was Du wirklich durch die Erfüllung Deiner Erwartung für Dich erreichen möchtest. In den meisten Fällen wirst Du feststellen, dass es nicht nur eine einzige Ideallösung dafür gibt, sondern dass Du Deine Erwartung ohne große Abstriche auf mehreren Wegen erfüllen kannst.

Unzufriedenheit durch Fokussierung auf Mangel
Zum Schluss möchte ich darauf eingehen, dass es nach meiner Wahrnehmung sehr oft zu einer dauerhaften Unzufriedenheit kommt, weil viele den überwiegenden Teil oder auch ihre ganze Aufmerksamkeit nur dem Mangel in ihrem Leben widmen. Wenn Du als Mensch solch eine Ausrichtung hast, so wird es fast keinen Weg zur Zufriedenheit für Dich geben – egal wie hoch oder niedrig Deine Erwartungen sind.
In der Konsequenz daraus wirst Du eher über kurz oder lang eine neue generelle Erwartung in Dir aufbauen, nämlich dass Mangel eben ein unabänderlicher Teil Deines Lebens ist. Zufriedenheit ist dann etwas für andere Menschen, aber eben nicht für Dich bestimmt.
Wenn Du feststellst, dass Du auch eher den Mangel ins Zentrum Deiner Aufmerksamkeit stellst, kannst Du folgendes tun:
Beobachte Deinen Alltag. Wenn Dir gerade etwas Gutes passiert, dann gib diesem bewusst viel Aufmerksamkeit. Wenn Du in diesem Moment etwas wie Freude oder Begeisterung fühlst, lass es zu und verstärke es nach Möglichkeit! Ignoriere den Impuls, dieses gute Gefühl zu unterdrücken. Gönn Dir eine Minute pure Freude. Setz Dich zusätzlich jeden Abend hin, lass Deinen Tag Revue passieren und schreibe alle guten Dinge auf, die Dir an diesem Tag passiert sind. Auch wenn Du „nur“ ein leckeres Eis gegessen hast, schreib das auf und fühle noch einmal die Freude in Dir, die Du dabei empfunden hast.
Wenn Du beides eine Zeitlang konsequent machst, wird Dir auffallen, dass Du auf einmal automatisch immer mehr gute Dinge in Deinem Leben wahrnimmst. Und dass Du dem damit verbundenen Gefühl ganz von selbst Raum einräumst, ohne dass Du Dich dafür noch anstrengen musst. Hintergrund ist, dass Dein Gehirn gern Emotionen durchlebt. Ob das positive oder negative Emotionen sind, ist ihm egal. Die negativen nimmt es automatisch war, denn es ist seit Urzeiten auf Gefahrenabwehr getrimmt. Du kannst ihm aber mit den positiven Gefühlen eine weitere Alternative und damit eine Erweiterung anbieten. Dann wird es nach einiger Zeit anfangen, ganz von selbst danach in Deinem Alltag Ausschau zu halten. Denn es will mehr davon. Das ist angewandte Neurobiologie. 🙂
Wenn Dir das nicht gelingt, überprüfe für Dich, ob Du wie oben beschrieben etwas in der Richtung glaubst, dass Mangel unabänderlich zu Dir gehört. Wenn sich das für Dich wahr anfühlt, wirkt in Dir mit hoher Sicherheit ein begrenzender Glaubenssatz. Such Dir dann wie schon beschrieben einen professionellen Begleiter und löse ihn gemeinsam mit ihm auf.
Wenn Du Fragen hast oder einen professionellen Coach suchst, der Dir hilft, Deine Erwartungshaltung zu verändern oder einen begrenzenden Glaubenssatz aufzulösen, so nimm gern Kontakt mit mir auf. Wir können gern einen Termin für ein kostenloses und unverbindliches Vorgespräch vereinbaren und schauen, ob ich der richtige Begleiter für Dich sein kann.
Lass es Dir gutgehen.
Dein Michael
Vereinbare jetzt einen Termin für ein kostenfreies Vorgespräch mit mir.
Fotos:
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Pixabay/1820796 (Mann mit leeren Hosentaschen)
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