Du hast einen Wendepunkt im Leben erreicht? Kein Grund zu verzweifeln.

Tür mit Aufschrift Time for change

Ein Wendepunkt im Leben macht den meisten Menschen Angst. Oft führten die Betroffenen lange Zeit ein gutes Leben. Doch dann verändert sich deren Lebenssituation – meist durch einen Verlust. Und auf einmal ändert der eigene Lebensweg die Richtung und steuert gefühlt unaufhaltsam auf einen Tiefpunkt zu. Am Ende steht nicht selten eine Lebenskrise.

Inhaltsverzeichnis

Wendepunkte machen viele hilflos

„In meinem Leben muss sich dringend etwas ändern. So kann es nicht weitergehen.“ Viele Menschen, die zu mir kommen, beginnen so oder so ähnlich das Gespräch. Manche von ihnen machen noch einen stabilen Eindruck, andere sind bereits stark frustriert. Denn klar ist ihnen oft nur, dass sich etwas ändern muss. Weiter kommen sie nicht.

Die meisten von ihnen sind schon vielen Impulsen gefolgt und haben einiges ausprobiert. Da ihr Zustand oft gar nichts mit materiellen Punkten zu tun hat kommen viele schnell beim Thema Persönlichkeitsentwicklung an. Sie haben meist schon einige Bücher gelesen, manchmal Seminare besucht oder sich Unterstützung durch Therapien oder Beratung erhofft. Manches davon hat geholfen, oft aber nicht dauerhaft. Und gefühlt hilft ihnen eigentlich nichts wirklich. Und das in einer Welt, wo doch alle anderen so erfolgreich erscheinen bei der Lösung von Krisen. Schließlich gibt doch tausende Bücher darüber, wie man das macht.

Bei den Betroffenen entsteht so oft der Eindruck, dass nur sie ein „unlösbares Problem“ haben und sonst keiner. Einen solchen Zustand erleben viele von ihnen zum ersten Mal in ihrem Leben. Selbstzweifel klopfen an – und sie fühlen sich zunehmend hilflos und allein. Nicht selten begegnen mir deswegen in Vorgesprächen zu Coachings Sätze wie „Mit mir stimmt scheinbar etwas nicht.“

Eine wichtige Botschaft für Menschen am Wendepunkt: Mit Dir ist alles in Ordnung!

Es ist mir wichtig, diese Aussage gleich am Anfang meines Beitrags zu treffen. Denn in meiner Arbeit oder in Gesprächen im Alltag merke ich oft, dass genau das Gegenteil dieses Gedankens in den Köpfen der Betroffenen steckt. Deswegen sprechen sie nicht mehr mit anderen Menschen darüber, wie es ihnen wirklich geht. Sie haben im Laufe der Zeit meist Ablehnung und/oder Unverständnis oder gar Kränkungen erlebt, weil die gegebenen Ratschläge bei ihnen wenig oder nichts brachten. Und sie fühlen sich deswegen entweder „nur“ unverstanden oder denken eben: „Mit mir stimmt etwas nicht.“ oder „Ich bin falsch.“ Besonders Frauen neigen nach meiner Erfahrung dazu, sich selbst nach einiger Zeit komplett in Frage zu stellen.

Wenn Du das auch schon erlebt hast oder vielleicht gerade erlebst, möchte ich Dir Mut zusprechen:

Wendepunkte im Leben rufen oft dieses Phänomen hervor. Das heißt aber weder, dass mit Dir etwas nicht stimmt noch das Du falsch bist! Ein Wendepunkt bedeutet „nur“, dass Dein bisheriges Leben insgesamt oder in wichtigen Teilaspekten nicht mehr zu Dir passt.

Du hast Dich weiterentwickelt und brauchst etwas Neues und Anderes als bisher für Dich. Dies gilt es zu finden und in Dein Leben zu bringen. Aber die anstehende Veränderung ist meist viel größer als bisher. Deswegen greifen Deine sonst so erfolgreichen „Maßnahmen für notwendige Veränderungen im Leben“ diesmal nicht. Die Veränderung ist außerdem für jeden Menschen meist sehr individuell. Aus diesem Grund helfen auch die gutgemeinten Ratschläge von Freunden oder der Familie meist leider nur bedingt – oder eben gar nicht. Denn selbst wenn es für sie oder bei anderen funktioniert hat, muss das noch lange nicht für Dich gelten.

Anlässe für einen Wendepunkt

Du bist nicht der Einzige auf der Welt, der solch eine Wende erlebt. Viele in dieser Lebenssituation glauben das aber oft und kommen sich dann manchmal vor wie ein Exot. Aber das stimmt nicht. Fast alle Menschen erleben solche Zeiten ein- oder mehrmals in ihrem Leben. Sie gehen nur sehr unterschiedlich damit um. In meiner Arbeit begegnen mir Menschen mit Wendepunkten oft in einem Alter von 35 bis 45 Jahren. Aber ich habe auch zunehmend jüngere Leute mit solchen Themen bei mir sitzen. Betrachtet man den Lebensweg im Zeitverlauf, so gibt es typische Phasen für Wendepunkte:

  • im Alter um die 20, wenn das Elternhaus verlassen wird und zum ersten Mal eigene Erfahrungen mit dem selbständigen Leben gemacht werden
  • dann um die 40 herum: z.B. wenn einiges im Leben erreicht wurde und sich die Frage stellt: „Und was kommt jetzt?“
  • und ab 60 aufwärts, wenn der Übergang in den Ruhestand erfolgt und sich viele nicht mehr gebraucht fühlen.

Aber Wendepunkte entstehen nicht nur in bestimmten Altersphasen, sondern werden auch häufig durch einschneidende Ereignisse im Leben ausgelöst. Klassisch hier sind eine eigene schwere Krankheit (z.B. Krebs, Burnout, Depression), der Tod eines nahestehenden Menschen, der Verlust der eigenen Beziehung oder der plötzliche Verlust des Jobs im beruflichen Bereich.

Du siehst: Es gibt viele Anlässe für einen Wendepunkt im Leben. Und keinen Grund, sich damit allein zu fühlen. Eine solche Wende des eigenen Lebens bedeutet für die Betroffenen oft eine schwierige Zeit. Sie sehen meist nur den Tiefpunkt, fühlen Angst, den damit verbundenen Schmerz und erkennen darin keinen Sinn. Aber es wichtig zu verstehen, dass auch diese Lebenskrise nur ein ganz normaler Lebensabschnitt ist, den die meisten von uns irgendwann einmal durchlaufen. Er ist der Beginn von etwas Neuem, das besser zu uns und unserer Persönlichkeit passt. Und uns am Ende einen großen Schritt in unserem Leben voranbringen wird.

Reaktionen und Ursachen

Ein Wendepunkt kann verschiedene Reaktionen bei den Betroffenen hervorrufen: Angst, Misstrauen, Minderwertigkeitskomplexe sowie seelische oder auch körperliche Schmerzen. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Ich möchte mal auf die drei Themen eingehen, die mir in der täglichen Praxis am häufigsten begegnen:

ratloses Paar bei Renovierung

Unklarheit

Viele Menschen können für sich selbst nicht konkret benennen, was ihnen für ihr eigenes Leben wichtig ist und was sie sich wirklich für sich wünschen. Das wird ihnen aber oft erst bewusst, wenn jemand wie ich konkret nachfragt und es genauer wissen möchte. Hier kommen zuerst oft nur sehr allgemein formulierte Vorstellungen wie „glücklich sein“, „ein gutes Leben haben“ usw. Was genau sie aber darunter verstehen, können mir die wenigsten beschreiben. Zahlreiche Beispiele haben sie oft nur für das, was sie sich nicht mehr für ihr Leben wünschen.

Geht es Dir auch so? Dann fehlt Dir ein innerer Kompass, dem Du folgen kannst. Wenn Du nicht weißt, in welche Richtung Du Dein eigenes Leben gerade steuern möchtest oder ob das, was Du gerade tust, dazu einen guten Beitrag leistet oder überhaupt Sinn macht, dann fehlt Dir einfach eine grundlegende Basis, auf der Du aufbauen kannst.

Nicht den eigenen Wünschen oder Zielen folgen

Oft sind meine Klienten bisher auch in wichtigen Kernpunkten ihres Lebens den Wünschen und Erwartungen anderer Menschen gefolgt. Das Spektrum reicht dabei vom ausgeübten Beruf bis hin zum gesamten Lebensentwurf. Vielen wird erst im Coaching mit mir klar, dass ihre aktuellen Wünsche oder Ziele gar nicht ihre eigenen sind. Das zu erkennen ist oft nicht leicht, es zu akzeptieren fällt manchmal noch schwerer. Aber es kann auch sehr befreiend sein. Und damit der Beginn von seelischer Selbstheilung. Das mag für Dich jetzt vielleicht ein zu großes Wort sein, aber in meiner täglichen Praxis erlebe ich oft genau das.

In dieser Situation kommt sehr darauf an, ob die Betroffenen es als Möglichkeit sehen können, ihr Leben neu zu gestalten. Oder ob nun eine Leere entsteht, die sie nicht sofort neu füllen können. Diese Leere und das gefühlte Unvermögen, erst einmal nichts dagegen tun zu können, erzeugen bei vielen dann Angst. Diese kann verstärkt werden durch ein aufkeimendes Misstrauen in die eigenen Fähigkeiten, die dann vielleicht zu einer Selbstabwertung führt wie z.B.: „Ich war die ganze Zeit zu blöd zu sehen, dass das ja gar nicht meine Wünsche sind. Das kann doch nicht wahr sein.“

Mentale Begrenzungen oder Zwänge

Und last but not least: Viele Leute tragen in sich mentale Begrenzungen (z.B. „Ich kann/darf nicht…“, „Ich bin es nicht wert, das…“ usw.) oder gefühlte Zwänge (z.B. „Ich muss immer die Erwartungen der andern erfüllen, sonst werde ich verlassen und bin allein.“). Dahinter stecken meist begrenzende Glaubenssätze aus der Vergangenheit.

Glaubensätze sind „innere Gesetze“, die wir uns selbst als Kinder oder Jugendliche (meist) unbewusst aufstellen und dann befolgen. Sie schützen oder fördern uns und geben uns Orientierung im Leben.

Ändert sich aber unser Leben, dann veralten diese Glaubenssätze unter Umständen. Wir empfinden sie dann eher als begrenzend und einengend. Was einst hilfreich war, wird nun zur Belastung. Denn begrenzende Glaubenssätze erzeugen oft eine „gläserne Wand“, durch die wir nicht hindurch können. Wir merken nur, dass wir z.B. etwas nicht können. Aber wir sehen keinen offensichtlichen Grund dafür, denn die begrenzenden Glaubenssätze sind uns ja nicht bewusst. Deswegen spüren wir oft nur ihre Auswirkungen im Alltag. Diese Mischung aus „ich kann nicht“ / „ich muss das tun“ und „ich kann auch nichts dagegen tun“ frustriert und führt bei vielen irgendwann zur Krise. Sie verlieren das Vertrauen in sich und fangen dann an, an sich selbst zu zweifeln. Gleichzeitig treiben sie sich immer weiter an, manchmal bis hin zum Burnout.

Der (Leidens-)Weg beim Wendepunkt

Ich habe in meiner Arbeit festgestellt, dass der Weg, den meine Klienten nach Erreichen eines Wendepunktes einschlagen, sich meist ähnelt. Das Durchlaufen der folgenden Stationen kann durchaus mehrere Monate dauern:

Erste Station: Der Versuch, es selbst zu lösen

Nach meiner Beobachtung versuchen fast alle zuerst eine längere Zeit ihr Thema ausschließlich selbst (also ohne fremde Hilfe) zu lösen. Dabei beschäftigen sie sich vor allem mit drei Fragestellungen:

  1. Was passiert gerade mit mir bzw. in meinem Leben?
  2. Was kann/soll ich jetzt tun?
  3. Wie kann ich das schnell lösen, damit ich mich wieder wohlfühle?

Das folgt zu Beginn der oben beschriebenen Reihenfolge, vermischt sich aber oft im Laufe der Zeit immer mehr. Einige können eine ganze Weile lang ganz gut damit umgehen, andere empfinden es sehr schnell als ein Sich-im-Kreis-drehen. Frust stellt sich ein und mit zunehmender Zeitdauer auch ein Gefühl von Angst und von Ausweglosigkeit, wenn keine Lösung gefunden wird oder die gefundenen Lösungsansätze nicht helfen.

Paar auf Parkbank

Zweite Station: Gespräche mit nahestehenden Menschen

Die meisten wenden sich als Nächstes an andere meist nahestehende Personen. Das passiert nur dann nicht, wenn die Betroffenen sozial nicht gut eingebunden sind. In diesen Fällen wird diese Station übersprungen und es geht sofort mit der dritten Station weiter.

In den intensiven Gesprächen mit Freunden und/oder der Familie werden drei Ziele verfolgt:

  • im Abgleich mit anderen besser zu verstehen, was gerade passiert
  • innere Verbundenheit mit anderen Menschen herzustellen (ich bin nicht allein)
  • auf die Erfahrung von anderen zurückgreifen und sich neue Impulse holen als Antwort auf die Frage: „Was soll ich jetzt tun?“.

Die Reaktionen der Gesprächspartner sind verschieden. Viele haben Verständnis, erzählen von eigenen Erfahrungen, empfehlen weitere Bücher und geben gute Ratschläge. Deren Wirkung wird von den Betroffenen ganz unterschiedlich empfunden:

  • Die Ratschläge helfen ihnen nur zum Teil.
  • Manchmal helfen sie zuerst gut, dann verschwindet die Wirkung wieder.
  • Oder sie helfen von vornherein gar nicht.

Oft gehen dann die Gespräche mit den Ratgebern weiter. Stellt sich aber auch weiterhin keine vollständige Lösung ein, dann schlägt die Stimmung nach einiger Zeit um. Die Ratgeber verstehen nicht, wieso ihre guten Tipps nicht helfen oder umgesetzt werden. Das führt in der Regel zu Spannungen. Die Ratgeber ziehen sich dann oft nach einiger Zeit zurück. In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass die Beteiligten die Beziehung zueinander abbrechen.

Eine andere oft erlebte Reaktion der Gesprächspartner ist, dass die Schwierigkeiten des Betroffenen einfach abgetan werden. „Ist doch alles nicht so schlimm.“, „Das wird schon wieder.“ oder „Du musst einfach nur mal abschalten.“ sind dabei noch die harmloseren Varianten.

Einige meiner Klienten fallen dann endgültig in ein emotionales Loch. Sie haben das Gefühl, dass es alle anderen „einfach schaffen“, nur sie nicht. Und wenn dann noch Freunde oder gar die Familie wegen „ihrem Unvermögen“ die Beziehung zu ihnen abbrechen, wird es besonders schlimm. Denn ihre Situation wird immer komplizierter: Es gibt ein Problem, dass sie teilweise nicht mal verstehen und auch nicht lösen können. Irgendwie hilft nichts – weder eigene Versuche noch die Dinge, die die „erfolgreichen Leute“ tun. Nahestehende Personen wenden sich unter Umständen ab und die Betroffenen fühlen sich zunehmend allein. Hilflosigkeit macht sich breit. Die eigenen Gedanken drehen sich zunehmend nur noch um die Lebenskrise und das eigene Unvermögen, sie zu lösen.

Dritte Station: Internet, Ratgeber-Bücher oder Seminare

Durch die Spannungen mit dem eigenen Umfeld ergeben sich meist zwei Reaktionen:

  • Die Betroffenen ziehen sich aus diesem zurück.
  • Oder sie sprechen nicht mehr darüber. Manchmal tun sie auch gegenüber den anderen so, als sei wieder alles in Ordnung.

Nun schlägt in der Regel die Stunde der Ratgeber-Bücher zu Lebenskrisen, endloser Internetrecherchen und/oder von Seminaren zur Persönlichkeitsentwicklung. Denn viele sind an diesem Punkt zu der Überzeugung gelangt, dass ihnen Fähigkeiten fehlen. „Ich muss resilienter werden. Dann komme ich viel besser klar.“ hab ich z.B. schon oft in Gesprächen gehört. Leider verstehen diese Leute nicht, dass es ihnen am Ende nicht wirklich hilft, wenn sie mit einem für sie schlechten Zustand persönlich besser umgehen können. Denn dieser wird dann vielleicht erträglicher, aber schlecht bleibt er für die meisten trotzdem.

Ergebniskärtchen im Seminar auf dem Fussboden

Letzte Station: Professionelle Hilfe von außen

Wenn diese Erkenntnis dann angekommen ist, erfolgt oft der letzte Schritt in der Kette: die Suche nach externer Hilfe. Viele haben hier schon einen (zeitlich) langen Weg hinter sich. Meist werden mir auf Nachfrage Zeiträume zwischen drei und sechs Monaten genannt, manchmal mehr. Psychisch sind manche Klienten immer noch ziemlich stabil, andere sind in keiner guten Verfassung mehr. Die Selbstzweifel sind dann oft sehr stark geworden und das Vertrauen in sich selbst manchmal fast verschwunden. Deshalb denken die Betroffenen zuerst an eine Therapie. Und schaudern angesichts des damit immer noch verbundenen gesellschaftlichen Stigmas: „Ich bin doch nicht bekloppt. Aber ich bekomm’s irgendwie auch nicht hin. Alle anderen schaffen es ja scheinbar. Nur ich nicht. Das darf bloß keiner merken.“ Ich kenne zahlreiche Beispiele, wo solche Gedanken jeden freien Moment im Leben der Betroffenen bestimmen und sie weiter unter Druck setzen.

Es folgen meist entweder Gespräche mit dem Hausarzt oder weitere Internetrecherchen nach jemandem, der sich beruflich mit solchen Themen beschäftigt und professionell unterstützen kann. Das Angebot ist groß und unübersichtlich. Da gibt es Psychotherapeuten, Psychologen, Psychoanalytiker, Psychiater, Beratungsstellen, Lebensberater und Coaches. „Und welcher ist nun der Richtige für mich?“ ist oft der letzte Gedanke, bevor das Notebook entnervt und ratlos zugeklappt wird.

Praktische Tipps für Betroffene

Falls Du selbst gerade an einem Wendepunkt in Deinem Leben angekommen bist, hoffe ich, dass ich Dir mit den Informationen bisher in meinem Beitrag schon ein wenig weiterhelfen konnte. Im Laufe der letzten Jahre habe ich gemerkt, dass die wachsende Unklarheit Menschen in solchen Situationen mit am meisten zu schaffen macht. In meiner Arbeit hat es den Betroffenen häufig persönlich sehr geholfen, wenn ich ihnen die Informationen aus den vorangegangenen Abschnitten vermittelt habe. Sie begannen auf einmal zu verstehen, wie ihre Situation zustande kommt und das sie keineswegs allein damit sind. Das hilft oft sehr viel. Ihr Problem ist damit zwar nicht gelöst, aber das bessere Verständnis beseitigt einen Teil ihrer Unklarheit und beendet den Eindruck der Isolation in ihrem Kopf. Diese Energie wird dann frei für die Suche nach der Lösung.

Aber ich möchte Dich natürlich auch mit konkreten Tipps unterstützen:

Das Wichtigste aus meiner Sicht ist, dass Du Dir schnell professionelle Hilfe suchst, wenn Du selbst keine Lösung findest. Warte damit nicht, bis es sich wie eine schwerwiegende Lebenskrise anfühlt oder Du schon kurz vorm Burnout stehst. Das ist aus meiner Erfahrung das größte Problem, dass Betroffene zu lange damit warten und lieber noch das x-te Buch lesen, bevor sie ganz praktische Hilfe in Anspruch nehmen.

Beobachte Dich ein paar Tage, ob Du aus Deiner Sicht Symptome einer körperlichen Krankheit aufweist oder oft an einen Punkt kommst, wo Du über einen längeren Zeitraum in tiefe Traurigkeit verfällst. Solltest Du das feststellen, nimm zeitnah Kontakt zu Deinem Hausarzt auf. Kläre gemeinsam mit ihm, ob eine körperliche Ursache vorliegt, die medizinisch behandelt werden muss. Wenn körperliche Ursachen ausgeschlossen sind, kann Dir Dein Hausarzt auch dabei helfen zu klären, ob eine psychotherapeutische Behandlung notwendig ist. Sollte das der Fall sein, kennen Ärzte oft geeignete Therapeuten. So musst Du nicht selbst lange suchen.

Wenn es keine Ursachen bei Dir gibt, die medizinisch oder psychotherapeutisch behandelt werden müssen, oder Du Dich von vornherein seelisch und körperlich gesund fühlst, versuch Dir bewusst zu werden, was genau Dir zu schaffen macht. Such anschließend nach einem geeigneten Coach, der sich die Begleitung dieses Themas zur Aufgabe gemacht hat. Falls Du selbst nicht für Dich herausgefunden hast, was genau Dir zu schaffen macht, dann kann es die erste Aufgabe des Coachings sein, dies zu klären.

Achte bei der Auswahl des Coaches darauf, dass:

  • dieser wirklich eine Coach-Ausbildung hat (Coach ist leider kein geschützter Beruf – jeder darf sich so nennen)
  • er/sie Erfahrungen mit Deinem Thema hat
  • Du das Gefühl hast, Du kannst Dich gegenüber ihr/ihm vollständig öffnen
  • er/sie Dir transparent erklären kann, wie das Vorgehen im Coaching voraussichtlich sein wird.

Verlass Dich bei Deiner Entscheidung neben dem Verstand auch stark auf Dein Gefühl. Aber wenn Du nach den ersten Sitzungen den Eindruck hast, eine falsche Entscheidung getroffen zu haben, dann brich das Coaching ab und such Dir einen anderen Coach. Es bringt hier nach meiner Erfahrung gar nichts, damit zu warten, wenn Du Dich in der doch sehr persönlichen Arbeit nicht wohlfühlst.

Wenn Du Fragen hast oder nicht weiter kommst, kannst mich natürlich auch gern direkt kontaktieren.

Lass es Dir gutgehen.

Dein Michael

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Fotos:

Pixabay/geralt (Tür mit Aufschrift “Time for change”)

shutterstock.com/Photographee.eu (Paar bei Renovierung)

Pixabay/MabelAmber (Paar auf Parkbank)

Pixabay/fsHH (Seminarsituation)

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